Sonette vom Schwarzwald

Wie die „Sonette aus Calw“ erschienen auch die „Sonette vom Schwarzwald“ zunächst im „Unterhaltungsblatt“ des „Calwer Wochenblatts“ und wurden gesammelt als fadengebundenes Heftchen herausgegeben. Auch hier sind keine weiteren Angaben vorhanden, doch aufgrund Dolls Korrespondenz mit Joseph Victor von Scheffel lässt sich der Zeitpunkt der Veröffentlichung auf den Sommer 1876 eingrenzen. Das Sonett „Dem Meister Scheffel zum Gruß“ steht in Zusammenhang mit einem vereitelten Treffen der beiden im Frühjahr 1876 in Teinach, wie aus einem Brief Scheffels an Doll vom 21. Mai hervorgeht (SNM 27962). Das Gedicht entstand also etwa zu dieser Zeit. Scheffel bedankte sich am 11. September 1876 mit einer Postkarte für die zugesandten „Sonette aus Calw“ (SNM 27962), die Drucklegung muss also dazwischen erfolgt sein.

Die vorliegende Edition richtet sich nach diesem Heft, dessen einziges heute bekanntes Exemplar sich in der Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs in Marbach am Neckar befindet.

Einige der Sonette erschienen auch in Georg Jägers „Schwäbischer Lieder-Chronik“, das Sonett „Streifregen“ erschien unter dem Titel „Im Schwarzwald“ im „Schwäbischen Dichterbuch“ von Eduard Paulus und Carl Weitbrecht.

Ausblick
Waldsegen
Teinach
Dem Meister Scheffel zum Gruß
Waldpoesie
Poetische Prosa
Idylle
Hirsau
Zavelstein
Streifregen
Der Föhn
Im Holzschlag
Erdbeerzeit
Märchen
Wildbad
Liebenzell
Kirchlein zu Kentheim
Wanderung
Zurückerinnern
Kein Scheidegruß

Sonette vom Schwarzwald

von
K. Doll.


I.


Ausblick.

Weß ist das Reich, das über diesen Gauen
Sich dehnt und rührt fast an des Himmels Säume?
Walddunkler Höhʼn unmeßbar weite Räume,
Wie Hügel, die das Moos begrünt, zu schauen!

Dazwischen tiefgefurchte Thäler, Auen,
So saftig hell vom Thau der Wellenschäume,
Begrenzt von Halden sonndurchglänzter Bäume,
Wohl auch von Felsenriesen, altersgrauen.

Tief mir zu Füßen rauscht die Sägemühle,
Weil ihr des Waldbachs Rieselfluth gewogen,
Drin die Forelle sich erfreut der Kühle.

Doch jubelnd schweift der Blick in weiten Bogen,
Schweift über Matten, Dörfer, Tannenbühle,
Bis zu der Albfirn, dämmerduftumzogen.




II.

Waldsegen.

Wie bist du schön, o Wald, du meine Wonne,
Wo neben Brombeern wilde Rosen stehen,
Im Himmelslicht grüngoldne Wipfel wehen!
Mir bist du, was Genesenden die Sonne.

Wenn weiß im Mondschein flammt die Belladonne,
Da regt sichs knisternd, Elfen hört man gehen,
Die brauʼn in all den Beeren, ungesehen,
Den Geist, der köstlich perlt in Krug und Tonne.

Ein Segen leise webt in allen Bäumen,
Ob in des Hauses Giebeln einst sie prangen,
Ob ferner Meere Wässer um sie schäumen;

Ob dran sich wärmt ein Greis mit schlaffen Wangen,
Sie mögen Wiege werden Kinderträumen,
Ein Bett auch für den Schlaf, den letzten, langen.




III.

Teinach.

O stilles Teinach, ewig reizumflossen,
Ruhsam Asyl, wie keins so leicht zu finden,
Im holden Blätterdunkel deiner Linden
Mit deinem Born, heilkräftig felsentsprossen!

Harzduftʼge Berge halten dich umschlossen,
Ein Kind, das Mutterarme traut umwinden.
Wer sollte deinen Zauber nicht empfinden? −
Nein, wiederkehrt Wer einmal ihn genossen

Und Keinem will sein Hoffen hier erlahmen:
Genesung fanden für des Leibes Glieder
Und neuen Muth so Viele, die da kamen.

Manch Einem winkt ein Fenster auch: „Hernieder
Oft sah Sie hier“; er flüstert ihren Namen,
Und sieh, die theure Todte lebt ihm wieder.




IV.

Dem Meister Scheffel zum Gruß.

„Hei Sang und Ton! − daß Gott ihm lohnʼ
Solchʼ süße Vogelweide.“

Mit Cymbeln nicht, noch Pauken und Posaunen,
Wie wohl Du, Hort urfreudiger Gesänge,
Wie besten Festweins, werth auch bester Klänge,
Seist Du begrüßt: Der Wald hat andre Launen.

Ein Hurrah Dir, hindonnernd wie Karthaunen!
Daß rings es hallt durch Schlucht und Berggehänge
Daß über Wurzeln purzeln im Gedränge,
Die Ohren spitzend staunen die Alraunen!

Dir, selbst ein Jungbrunn, Kraft und Saelde spende
Des Sprudels lichte Fei! sie warte Deiner,
Fern rückend noch des Lebens Sunnenwende.

Zum Dank doch, Theurer, überfalle Keiner
Unzart im Bade Dich, daß nicht am Ende
Dir auch es geht gleichwie dem alten Greiner.




V.

Waldpoesie.

An Tannenwänden, dunkel wie Cypressen,
Geleitet sanft der Pfad zur Lichtung nieder.
Froh diese Thalschlucht grüßʼ ich immer wieder,
Den moosʼgen Pfühl, auf dem ich oft gesessen.

Wie schmal der Raum, er dehnt sich unvermessen,
Hell wird die Brust und federleicht die Glieder,
Die Drossel streut die Funken goldner Lieder
In eine Welt voll Ruh, voll Weltvergessen.

Baum schlummert, Stein und Strauch den Quell umragend,
Der, mit dem Schatten spielend, wachʼ geblieben,
Schaum, Blüthen, Träume duftig weitertragend.

Es weht ein Glück, wie paradiesvertrieben:
Gewiß, ein Mädchenherz, getäuscht, entsagend,
Verwand und ließ zurück hier all sein Lieben.




VI.

Poetische Prosa.

Die hohe Waldfee, die zu Lust und Labe
Bei Wipfelrauschen will mein Herz bezwingen,
Dem schlichtern Menschenkind auch mag sie bringen,
Nach seinem Hausbrauch jedem, eine Gabe.

Ein Wandrer kiest den Weißdorn sich zum Stabe,
Indeß die Harke schlanke Dirnen schwingen,
Den Büschlein blaue Beeren abzuringen;
Dort huscht ein Eichhorn, rasch ihm nach der Knabe.

Hoch oben wagt ein frischer Bursch das Leben,
Der keck der Tanne höchsten Ast erklommen,
Denn ihre Schuppenzapfen soll sie geben.

Dem Mütterlein ist dürres Reis willkommen,
Sie denkt der Zeit schon, da die Flocken schweben,
Wie mag ihr dann das warme Stübchen frommen!




VII.

Idylle.

Hoch, buschig steht der Föhren stolze Gruppe,
Das Heim des Auerhahns, des alpenfrohen,
Des Falzers, der beim ersten Sonnenlohen
Im Lied sich ausschwärmt auf der Bergeskuppe.

Dort lagert wohl, versprengt vom kleinen Truppe,
Ein Rehlein jetzt im Farnekraut, im hohen. −
Horch! wie das rauscht! − Ein Hirsch! und schon entflohen!
So schießt ein Stern der Nacht, die Silberschnuppe.

O schütze, Melusine, du die Thiere!
Schon donnern Büchsen, jauchzen Jägersleute,
Und Berg und Schlucht hallt wieder im Reviere.

Gar manches schaut nicht mehr den Abend heute.
Was frommt es dann, daß grünes Laub sie ziere
Bei Hörnerklang und beim Gekläff der Meute?




VIII.

Hirsau.

Es glänzt das Thal, umkränzt von waldʼgen Hügeln,
Der Fluß, die Luft − nur lichte Wölkchen schweben:
Die klugen Mönchlein wußten, gottergeben,
Der Erde schönste Fleckchen auszuklügeln.

Hell stund mit Kreuzgang, Thürmen, Höfen, Flügeln,
Das Kloster da. War das ein frommes Leben!
Hei, Geistesarbeit bei Brevie[r] und Reben!
Gern stiegen Fürsten selbst hier aus den Bügeln.

Der Greiner auch: ob mehr ihn Orgelschallen,
Ihn Klosterwein ergetzt, man weiß es nimmer;
Denn längst in Schutt ist all die Pracht zerfallen.

Ein Sänger sang davon − er schläft für immer.
Grün steigt die Ulme noch aus Trümmerhallen,
Und breitet schweigsam ihren Blätterschimmer.




IX.

Zavelstein.

Ein Diadem auf grünem Sammetkissen,
So, felserhöht, waldduftig, sonnig schmiegen
Die Häuslein sich, doch ernst, von rauhen Kriegen
Zerstückt, die Burg, bis auf den Thurm zerschlissen.

Der Krokus blüht! Und Alles ist beflissen,
Lenzfroh den Berg, den alten, zu besiegen.
Der edlen Luft zu lieb wie Viele stiegen
Empor, der Lammwirth mag allein es wissen!

Von manchem Namen kann sein Buch berichten,
− Berühmten auch. − „Wie? Solche Geister gaben
Die Ehre“, staunst du, „schon dem Ort, dem schlichten?“

Da wird bedeutend dir der Platz, erhaben
Sprichst du das Wort: „O Zavelstein! mit nichten
Bist du die letzte Stadt im Lande Schwaben!“




X.

Streifregen.

Die Wipfel, sausend, neigen sich im Winde,
Des Spechtes Hämmern klingt, es schreit der Häher;
Wie vom dem Weih geschreckt, dem scharfen Späher,
Stillschweigt des Walds sangkundig Ingesinde.

Es knarrt der Zweig, es knistert, springt die Rinde,
Im Thal umsonst nicht sputen sich die Mäher:
Ein Wetter droht, die Wolke wälzt sich näher
Und breitet sich; schon regnet es gelinde.

Grell leuchtend steht der Wald, die Tropfen rauschen,
Und durch die Oeffnung strahlt ein farbʼger Bogen.
Welch ein Genuß, der Regenpracht zu lauschen!

Nun läßt es nach. Die Wolken sind verflogen.
Man hört die Vögel Ruf und Lieder tauschen
Und spürt von Opferduft den Wald durchzogen.




XI.

Der Föhn.

Um den Gebirgsstock wie die Wolken jagen,
Sein Haupt ihm hüllend, wie die Donner tönen!
Das ist der Föhn! die Forste zittern, stöhnen,
Der Grund erbebt, die Kreaturen zagen.

Ein scharfer Herold kommt er, anzusagen
Der Welt die Vehme: seine Schritte dröhnen,
Wie Glas die Stämme splittern rings, die schönen,
Es klingt wie Wehruf, hallt wie Sterbeklagen.

Nicht dreimal schnitzt er, nein, wie Hagelschauer
In Halme rauscht, den Span, von Wuth entglommen,
Und Erde hüllt und Sonne sich in Trauer.

Kopfschüttelnd staunt der Mensch, wie das gekommen,
Ihm dünkt der Schaden groß, die Mühe sauer −
Den Ruf des Herolds hat er nicht vernommen.




XII.

Im Holzschlag.

Es tönt die Holzaxt, rodend weite Strecken,
Und alte Riesen rauschen krachend nieder.
Ihr Mahl ist aus; schon harren Andre wieder,
Da muß für Jüngre sich das Tischlein decken.

Zeitlebens laß des Lebens Mahl dir schmecken!
Es macht dich satt. Dann heischen Ruh die Glieder.
So aber Einer schloß die Augenlieder,
Es wäre Sünde wahrlich, ihn zu wecken.

Schon wieder grübeln? Wirf dich in die Heiden!
Der Kukuk, horch! verheißend lange Jahre;
Halltʼs noch so lang, wem wird sein Lied entleiden?

Vom Meiler steigt der Rauch, der weiße, klare,
Zerfließt zuletzt. − Wer mag es unterscheiden,
Was Rauch, was Himmel? − Du nicht, Gott bewahre.




XIII.

Erdbeerzeit.

Nun ist es Erdbeerzeit. O, welchʼ Entzücken!
Die holde Kindheit, glänzend, duftumhangen,
Da Waldeslust zum erstenmal gefangen
Das Herz dir nahm, will wieder dich beglücken.

Mein Töchterlein, ich weiß ein süßes Bücken;
Die weißen Sternchen, zahllos aufgegangen,
Als rothe Beerfrucht siehst Du nun sie prangen:
Willst Du kein Erdbeersträußchen, Liebe, pflücken?

Welch köstlich Düften! welch ein reges Leben!
Barfüßʼge Knaben, Mädchen, wie beflissen
Sie Korb und Topf zu füllen sich bestreben!

Für wen? die Sternchen trieb es, mußt du wissen,
Den Armen auch ihr Scherflein hinzugeben,
Die nun um Brod die Frucht, die zarte, missen.




XIV.

Märchen.

Schön ist es, wo die grauen Trümmer ragen
Geborstner Schlösser, zwischen dunkeln Föhren;
Doch schöner, wo sich läßt das Leben hören,
Wo Menschen wohnen zwischen Lust und Plagen.

Heut aber einmal schreit ich ohne Zagen
Den Steig hinan, begrüßt von Vogelchören,
Im Schutt vergrabnen Schätzen nachzustören,
Vergangner Zeiten nachtbedeckten Sagen.

Hier stand die Burg. Als Schlange manches Jährchen
Haust hier ein Edelkind, im Schuppenmieder,
Zur Silberkrone ward ihr lichtes Härchen.

Die war nach Blut so lüstern. Ob sie wieder
Entzaubert wird, darüber schweigt das Märchen.
Doch fort, zum Licht hinaus, zur Ebne nieder!




XV.

Wildbad.

Ein Quell, ein dampfender, an dessen Borden
In Busch und Dorn die Hinde wusch die Wunden,
Wo einst der Held des Bades Kraft empfunden,
Mir dünkt, zur Wallfahrt ist er heut geworden.

Denn halb Europa pilgert, Süd und Norden,
Und hat wie lang Vergebung und Gesunden
Von Sünden schon und Leiden hier gefunden,
Der Dulder hoffnungselig frommer Orden.

Wie schön die Perle nun gefaßt! Es laden
Helldunkle Lauben, Gold- und Marmorschimmer,
Der Brunnen Plätschern, Hallen und Arkaden.

Die Robe rauscht und seidner Schleppe Flimmer.
Da tönt Musik. Still wird es auf den Pfaden,
Und die da lauschen, scheinen Kranke nimmer.




XVI.

Liebenzell.

Hast unten du den Blick genug geweidet,
Bald ist das steile Städtchen auch erklommen.
Dich lockt die Burg, die, von Azur umschwommen,
Das Thal beherrscht, mit Epheugrün bekleidet.

Daß Pfad und Schloßhof nimmer dir entleidet,
Dem Förster danks! Doch oben angekommen,
Von Thal und See dein Herz ist eingenommen,
Wie von der Schönheit, die sich still bescheidet.

Nach solcher Schau, jetzt, in der Zeit des Lenzen,
Erquicke dich ein Tröpflein von dem Guten,
Und wo der Hirsch äst, laß es dir kredenzen.

Wenn Liobaʼs Thermen Abends dich umfluthen,
Dir auf den Wellen schaukelt, ohne Grenzen,
Was du geschaut, umsäumt von goldnen Gluthen.




XVII.

Kirchlein zu Kentheim.

Inmitten heitrer Wald- und Felsgehänge,
Schmal, unansehnlich steht, doch unverfallen
Das Kirchlein, eins der ältesten von allen,
Schmucklos, verblaßt der Fresken bunt Gepränge.

Gar einsam stund es in der Zeiten Länge.
Nun gähnt der Tunnel, Dampfsignale schallen,
Der Viadukt erzittert, Donner hallen;
Kein Glöcklein klingt mehr, keine Chorgesänge.

Dort rauscht das Wehr, und unter wildem Brausen
Getrieben von dämonischen Gewalten,
Viel tausend Spindeln drehn sich, wirbeln, sausen.

So steht das Neue beim Jahrhundertalten;
Doch die Natur tritt herrlich in die Pausen,
Ein Bild harmonisch, prächtig zu gestalten.




XVIII.

Wanderung.

Die Waldnatur, hehr ist sie, vielgestaltig,
Voll Majestät, vom Großen bis zum Kleinen,
Die Sonne mag, der Nächte Leuchte scheinen
Ob sanft es harft im Tann, ob sturmgewaltig.

In seinem Bann so weit, so mannigfaltig,
Wem wird die Weile lang? ich wüßte Keinen,
Denn reich ist ja sein Schooß an Edelsteinen,
Wenn auch sein Grund nicht gold- und silberhaltig.

Im Wandern fühlst du kaum der Sonne Brennen,
Dich freun die Bretterdächer, hin und wieder
Ein Hahnenschrei, der Takt von fernen Tennen.

Vom Thal zur Höh, vom Berg zum Thale nieder,
Das Ganzen Perle wirst du bald erkennen:
Nur Menschen hegt der Wald, die gut und bieder!




XIX.

Zurückerinnern.

Bergtiefen Klüften hab ich mich entwunden,
Ich sah die Wasserstürze schäumen, branden,
Bin vor der Pfeiler schlanker Pracht gestanden,
Einst, palmengleich, zum Klosterchor verbunden.

Und auf dem Bergjoch hab ich nachempfunden
Was mir sich bot, hoch über allen Landen,
Zur Ferne blickend, frei von Erdenbanden;
Auch heut noch stehn sie vor mir, jene Stunden.

Dort blinkt der Rhein! das schöne Gau da drüben,
Von Nebelgrau, von fremder Schmach umsponnen,
Muß es im Welschthum ewig denn sich üben?

Heil dir, o Vaterland! es sind zerronnen
Die Nebel dort auf immer dir, die trüben,
Wie funkelt nun auch dort das Licht der Sonnen!




XX.

Kein Scheidegruß.

Ich sah den Wald im vollen Frühlingsglanze,
Mit roth und blauen Blumen im Gesteine,
Ich sah durchleuchtet ihn vom Abendscheine,
Des Himmels Glühn in dunkler Wipfel Kranze.

Bald, daß es knackt und knarrt, im Wirbeltanze
Sah ich durchrast vom Sturm die Waldgemeine;
Bald mir zum Ohr klang Amselschlag alleine.
Traun, Schönheit, Alles bis zur kleinsten Pflanze!

Dir schenkt der Winter, freundlicher Geberde,
Zu schimmern als ein Meer krystallner Zacken,
Schneeweiß, dem Vließe gleich der Lämmerherde.

Oft dir, o Wald, noch beug ich meinen Nacken,
Ach, ohne dich, wie trauerte die Erde,
Verkohlt, versengt, ein Häufchen todter Schlacken.