Eduard Paulus und Karl Doll setzten sich für die Aufstellung historischer Grabsteine in der Zavelsteiner Georgskirche ein

Zavelstein mit der Georgskirche, Fotografie von Alexander Buschorn (1977), CC BY-SA

Zavelstein mit der Georgskirche, Fotografie von Alexander Buschorn (1977), Wikimedia Commons, CC BY-SA

Karl Doll und der Archäologe und Dichter Eduard Paulus begegneten sich im Sommer 1876 erstmals persönlich. Am 30. Juli schrieb Doll an seinen Freund Heinrich Capler von Oedheim genannt Bautz, er habe Paulus getroffen, als dieser in Hirsau Ausgrabungen vorgenommen habe. Einen „angenehmeren & gemüthvolleren Conservator“ hätte man nicht bekommen können, so Doll. Paulus habe auch „das ‚Kentheimer Kirchlein‘ mit seinen ‚verblassten Fresken‘“ besucht und Doll bedauerte, dass er ihn nicht begleiten konnte. [1]

Die beiden arbeiteten nicht nur in literarischer Hinsicht zusammen. Ein Jahr nach diesem ersten Treffen setzten sie sich gemeinsam dafür ein, dass einige historische Grabsteine in der Zavelsteiner Kirche St. Georg aufgestellt wurden. Dies geht aus einem Artikel über die Burg Zavelstein von Oberstleutnant Freiherr von Ziegesar hervor, der 1903 „Aus dem Schwarzwald“ erschien. Darin ist zu lesen:

„Im Jahre 1877 kamen bei der Erneuerung des Bodens der Zavelsteiner Kirche die schon beschriebenen, wohlerhaltenen v. Buwinghausen’schen Grabsteine zum Vorschein und schmücken seither den Chor der Kirche. Die würdige Aufstellung der meist aus feinem Keupersandstein gut ausgeführten und reich mit Wappen gezierten ca. 20 Grabsteine ist der Fürsorge des früheren Herrn Oberamtmanns Doll von Calw und derjenigen des Herrn Landeskonservators, Oberstudienrat Dr. Paulus von Stuttgart zu verdanken.“ [2]

Dies zeigt ein weiteres Mal Dolls Begeisterung für Altertümer, die sich nicht nur in Lyrik und volkskundlicher Forschung niederschlug.

Einige Jahre nach diesen ersten Begegnungen erschienen einige von Dolls Gedichten im „Schwäbischen Dichterbuch“, das Paulus zusammen mit Carl Weitbrecht 1883 herausgab.

Anmerkungen

[1] Brief Karl Doll an Heinrich Capler von Oedheim genannt Bautz vom 30. Juli 1876. DLA Marbach. Bestand A: Capler von Oedheim (noch nicht katalogisiert). [zurück]

[2] Frhr. v. Ziegesar: Geschichliche Nachrichten über die Burgruine Zavelstein im Schwarzwalde und Beschreibung derselben. In: Aus dem Schwarzwald. Blätter des Württembergischen Schwarzwald-Vereins. 10/1903, S. 197–202; 11/1903, S. 213–217; 12/1903, S. 234–238, hier 12/1903, S. 237. (Online verfügbar beim Internet Archive.) [zurück]

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert